Der Glanz der Fifties (Filmtext)
TV-Dokumentarfilm von Heinz Bütler, Produktion NZZ Format 2007
Bardot, Grace Kelly, Sophia Loren, Audrey Hepburn, Kim Novak, Frank Sinatra, Pablo Picasso - die „Hauptdarsteller“ des irischen Fotografen Edward Quinn (1920 – 1997) waren vor allem Stars und grosse Künstler. Ort der Handlung war die Côte d’Azur der 50er und frühen 60er Jahre, deren Glanz und Grandezza Edward Quinn mit unvergleichlichem Blick auf über 100 000 Negativen verewigt hat. Quinn war Einzelgänger und entschiedener Anti-Paparazzo: hartnäckig zwar, aber immer korrekt; manchmal ironisch, doch nie verletzend. Weltstars schätzten ihn und seine Bilder genauso wie sein Freund Pablo Picasso, der ihm einzigartige Einblicke in seine Arbeitswelt und sein Privatleben gewährte. Edward Quinns schwarz/weisse-Welt – so farbig und lebendig, als gäbe es kein THE END.
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Französische Riviera, frühe 1950er Jahre, Filmfestival Cannes. Schon damals empfahlen sich Pin-Up-Girls und Starlets den Traumfabriken Cinecittà und Hollywood. Der irische Fotograf Edward Quinn wohnte zu jener Zeit in einem kleinen Appartment in Monaco mit Blick auf den Fürstenpalast. Er hatte Irland verlassen, um an der Côte d’Azur Glück und Verdienst als Fotograf zu suchen – erst einmal mit Pin-Up-Fotos von „busty girls.“ Mit der Investition in eine Rolleiflex und einen alten Vergrösserer machte Quinn seine Faszination für das soziale Feuerwerk an der Côte d’Azur bald und endgültig zu seinem Beruf. Immer mehr Agenturen interessierten sich für Edward Quinns Pin-Up-Aufnahmen und schliesslich belieferte er auch renommierte Illustrierte wie Paris Match und Life mit seinen Aufnahmen vom Highlife auf Yachten, an Strandpromenaden und in Hotelsuiten. Vor allem während des Festivals von Cannes verwandelten die grossen Filmstars der Epoche die Côte d’Azur in eine spektakuläre Bühne zur Selbstdarstellung und ein El Dorado für Society-Fotografen. Zeitungen und Zeitschriften verkauften Edward Quinns Bilder als Einblick in das wahre Leben der Schönen und Reichen.
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Statement Gret Quinn: Sophia Loren, a special angle Sophia Loren – aus speziellem Winkel.
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Fast alle, die in den Fünfzigern Teil des Glitz-and-Glamour-Spektakels an der Côte d’Azur waren, hatte Edward Quinn irgendwann im Sucher. Und noch schränkten weder PR-Leute noch Presse-Agenten den Umgang der Reporter mit Stars und Celebrities ein.
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Die Abhängigkeit war gegenseitig: Die Stars brauchten mediale Aufmerksamkeit. Die Presse Stoff für Stories. Noch hatten beide Seiten die gleichen Interessen.
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Statement Gret Quinn: Romy Schneider mit Alain Delon.
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Statement Gret Quinn: That’s Liz Taylor and her husband Mike Todd. Liz Taylor mit Ehemann Mike Todd.
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Statement Edward Quinn: Just behind me is the ponton of the Carlton Beach. The Carlton Hotel is situated only about 200 meters from the Palais du Festival. So it was a very important point, because you could easily get there and come back here. The beach itself was the place where the originally Cannes Film Festival Pin-ups were situated. The girls would come here and sit around and hope that some photographer would see them. Übersetzung: Hinter mir ist der Carlton-Beach-Landesteg. Das Hotel Carlton ist keine 200 Meter vom Palais du Festival entfernt. Es war ein äusserst wichtiger Ort, weil der Weg hin und zurück so kurz war. Am Hotelstrand tummelten sich damals während des Festivals die Pin-up-Girls. Sie kamen hierher, sassen herum und warteten darauf, irgendeinem Fotografen aufzufallen.
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Doing pin-up photography was a great possibility. In a pin-up photo you had to combine a lot of things – the pose and the lighting. The girl must look very pretty even though she might be jumping around like anything. And then you must get the right moment. All of these things you had to learn to do and to recognize just the precise moment when the composition was just right. Not to cut legs and arms and leave plenty of space. It meant that you had to begin to study light and know, especially here, what the sun was doing. I tried as much as possible to get out at the beach when the light was fairly low and even. So that you got what one calls the Hollywood light. Hollywood hat a special type of light. So, all of their faults, if they had any, are kind of washed out. They were all very nice. One had to be very correct, très correcte en français, because you see, if you got a bad reputation, then nobody would want to go with you any more. I tried to keep my innocence and made them feel that I was innocent. I liked them but I treated them as subjects. And in general I never got too familiar with people. I wanted to keep a certain distance. Übersetzung: Pin-Up-Fotos zu machen war eine echte Chance. Denn in einem Pin-Up-Foto musste vieles zusammenkommen – vor allem die Pose und das Licht. Die Mädchen mussten auch dann noch ausgesprochen hübsch aussehen, wenn sie seltsam herumhüpften. Und dann musste man den richtigen Augenblick erwischen. All das wollte gelernt sein. Man musste ein Gespür haben für den Moment, in dem die Bildkomposition stimmte. Beine und Arme sollten nicht angeschnitten sein, aber auch zu viel Raum rundum war nicht gut. Ich musste lernen, mit dem Licht umzugehen. Vor allem an einem Ort wie diesem. Ich fotografierte am Strand vor allem dann, wenn die Sonne schon ziemlich tief stand. Das ergab dieses gleichmässig weiche, sogenannte Hollywood-Licht, das alle Unvollkommenheiten, wenn es überhaupt welche gab, zum Verschwinden brachte.
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Die Mädchen waren durchs Band sehr nett, wenn man sich korrekt verhielt, - Hatte man einmal einen schlechten Ruf, war es aus mit Fotografieren. Ich versuchte, ihnen das Gefühl zu geben, dass ich keine falschen Absichten hatte. Ich mochte und respektierte sie. Und es war sowieso nicht meine Art, mit Menschen zu vertraulich zu werden. Ich hielt immer ein wenig auf Distanz.
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Statement Gret Quinn: You know, the Irish – nowadays it’s probably different – were very, what you call in French, pudique. They were Catholics and they would not kind of dare...Ted would never have taken photographs like people do nowadays. Even later on he was not interested in that at all. Übersetzung: Die Iren waren damals – vielleicht im Unterschied zu heute – sehr züchtig; Und als katholischer Ire wäre Ted in seinen Fotos nie so weit gegangen, wie das heute üblich ist. Auch später interessierte ihn das überhaupt nicht.
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In einer Belfaster Kirche überlebte Edward Quinn im Zweiten Weltkrieg einen deutschen Luftangriff. Er spielte Hawaii-Gitarre, ging als Funker zur Royal Airforce, pendelte nach dem Krieg für eine Charter-Fluggesellschaft zwischen Afrika und Europa, nannte sich Eddie Quinero und hatte auch an der Côte d’Azur noch Auftritte mit einer Band.
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Statement Gret Quinn: Er spielte ja zwei, drei Instrumente und hat gesungen. Er hatte eine gute Stimme. Aber was er am liebsten hörte, und sein liebster Musiker war Django Reinhardt. Er war total begeistert davon, und das hat ihn auch zur Gitarre geführt. Als Junger, als er ungefähr 16 war, wollte er in diese Richtung gehen. Aber nachher hat das Leben ihn in eine andere Richtung geführt.
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Das ist auch in Dublin.
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Die Stars hatten vom Anti-Paparazzo Quinn nichts zu befürchten. Er stellte seine Selbstdarsteller nicht bloss, sondern präsentierte sie so starlike, wie sie sich selber am liebsten sahen. Quinn konnte vielerorts vorbeischauen, wann er wollte und fotografieren wie er wollte – ohne Blitz.
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Statement Edward Quinn: I didn't like flash photography, usually because something broke down, the connection broke. So I learnt do do what they call natural light photography, where you use the maximum from the film. You use a fast film and then a fast developer to get the best picture possible and use the light that is around. I developed my own film. It was quite an adventure in the dark room. I had a system where you could look at the negative during development with a very green light. The film wasn't sensed of the green. So here you are in the dark room trying to see the image, see whether there's something on it first. Then you'd say: Well I sacrifice that picture, because that one seems allright. Photography is a great profession. Übersetzung: Ich mochte Blitzlicht schon deshalb nicht, weil oft die Verbindung oder sonst etwas nicht funktionierte. Darum brachte ich mir das Fotografieren bei natürlichem Licht bei. Man nutzte aus, was der Film hergab, arbeitete mit hochempfindlichem Material und einem schnellen Entwickler, um das bestmögliche Foto zu bekommen.
09:00
Ich habe meine Filme selber entwickelt. Die Arbeit in der Dunkelkammer war aufregend. Ich hatte eine Methode, um während des Entwickelns bei sehr grünem Licht das Negativ anschauen zu können, weil der Film grünunempfindlich war. Man steht in der Dunkelkammer, versucht, irgendetwas zu erkennen und hofft, dass überhaupt etwas drauf ist. Welches Foto sortiert man aus, welches ist das Beste? Fotograf ist ein grossartiger Beruf.
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Gina Lollobrigida winkte dort, wo der Mond auf Kaviar schien und wo Nat King Cole unter Sternenhimmel „True Love“ sang.
09:55
Eines Tages brach Edward Quinn aus dem Land des permanenten Kameralächelns aus und machte sich auf zur fotografischen Erkundung einer Gegenwelt. In Les-Saintes-Maries-de-la-Mer in der südlichen Camargue dokumentierte er das alljährlich im Mai stattfindende grosse Fest der Zigeuner zu Ehren der Heiligen Sara.
10:50
Statement Gret Quinn : Wir sind 1954 dahin gefahren, wussten überhaupt nichts über diese Zusammenkunft, aber Ted wollte schauen, was das eigentlich bedeutet. Wir waren sehr erstaunt, denn es gab so viele unerhört schöne Momente von diesen Zigeunern, die sehr unberührt waren. Die Kinder schauten nicht in die Kamera, wie wenn es ein Monster wäre, sondern sie waren interessiert, aber wussten nicht eigentlich, was es bedeutete.
11:48
Statement Gret Quinn: Very often in Ted’s pictures that you see a photographer taking photos the wrong way. He takes the people, the stars, actors or whatever, and they look at him and usually some photographer in the back of the stars, and probably on their picture they have a photo of the photographer. Übersetzung: Sehr oft sieht man auf Teds Aufnahmen einen Fotografen, der von der falschen Seite aus Bilder schiesst. Bei Ted sind die Blicke von Stars und Schauspielern auf ihn gerichtet. Und im Hintergrund sind andere Fotografen zu sehen, auf deren Bildern vermutlich auch ein Fotograf zu sehen ist – Ted.
12:35
An der Côte d’Azur wusste man: Ich werde fotografiert, also bin ich. Und click-around-the-clock war Edward Quinns Rhythmus. 12:55 Statement Gret Quinn: Two Sinatra’s on the same picture. Übersetzung: Zwei Sinatra’s auf dem selben Bild.
13:10
Statement Gret Quinn: The Riviera was the focal point fort he famous people after the war. Everybody came down there and all the photographers knew that everybody would pass there or be there. But that was the difference with Ted. He had the people from the hotels who informed him that somebody was coming. So he may be could take exclusive pictures because he knew a little bit beforehand, and that's why he was quite successful. Übersetzung: Nach dem Krieg war die Riviera der Brennpunkt, an dem man sich zeigte, wenn man berühmt war. Und die Fotografen wussten, dass es niemanden gab, der sich nicht irgendwann würde blicken lassen. Ted ging dabei auf seine Art vor. Er kannte Leute in den Hotels, die ihm rechtzeitig sagten, wer gerade erwartet wurde. So gelangen ihm immer wieder mit Erfolg exklusive Bilder, weil er ein wenig früher informiert war als die Konkurrenz.
13:55
Statement Edward Quinn: Getting information was very important, but you also had to follow the international press. Because you might read in an American or an English paper that they would be coming here. The usual thing was to try to be at the airport when they arrived. That's sometimes a news from one of the air companies that I'd might get the information in the newspaper (?). Then you had to be there and if possible find out where they were going from themselves if they wanted to let you know. Then you had to try to get an appointment without disturbing them too much. That was all right. I remember that Mike Todd was very publicity minded. So it wasn't much of a problem to get pictures of him with Liz Taylor. Übersetzung: An die Informationen zu kommen, war entscheidend, aber man musste auch die internationale Presse verfolgen. Denn aus englischen oder amerikanischen Zeitungen konnte man erfahren, wer gerade unterwegs an die Côte d’Azur war. Man setzte alles daran, rechtzeitig am Flughafen zu sein, um eine Ankunft nicht zu verpassen. Manchmal erfuhr man auch von den Fluggesellschaften, wer wann landen würde. Man musste herausbekommen, wohin die Fahrt ging. Dann ging es darum, die Einwilligung zum Fotografieren zu bekommen und dem Star so unauffällig wie möglich zu folgen. Ich erinnere mich, wie sehr Mike Todd auf Publicity aus war. Entsprechend leicht war es, ihn zusammen mit Liz Taylor zu fotografieren.
15:00
Das Highlife auf dem Boulevard der Selbstdarstellung gleicht einem Fortsetzungsroman, der in einem gesellschaftlichen Durchlauferhitzer spielt, der von der Klatschpresse bei Maximaltemperatur rund um die Uhr in Betrieb gehalten wird. Edward Quinn macht reiche fotografische Beute an den Gala Nights zwischen Cannes und Monte Carlo.
15:33
Statement Gret Quinn: Das war bei einem Gala-Evening in Cannes während des Festivals. Da war Liz Taylor wirklich die Königin des Festivals. Sie war unglaublich fotogen und auch sehr offen mit Fotografen. Man konnte sie fotografieren.
16:24
Statement Gret Quinn: Sehr oft haben sich die Stars umgedreht, weil er die Idee hatte: Ich muss eine exclusivité haben. Das konnte er nicht, wenn zwanzig Fotografen daneben standen. So hat er sich gewöhnlich auf die andere Seite gestellt und hatte dann ein Bild, das für ihn okay war.
17:03
Statement Gret Quinn: The back of Jayne Mansfield and the photographers dancing around also. Übersetzung: Der Rücken von Jayne Mansfield und die sie umschwirrenden Fotografen.
17:28
Statement Edward Quinn: The Leica hat this great quality that it is practically noiseless. People never knew when you actually were actually taking a photograph. Today with the motorized thing you can know what is happening, but with the Leica it’s much more discrete. You can take the picture as you like it. Übersetzung: Toll an der Leica war, dass sie praktisch kein Geräusch machte. Die Leute wussten nie, wann genau man den Auslöser drückte. Später machte das Motorengeräusch der Kameras auf den Fotografen aufmerksam. Die Leica war diskret, kann man sagen, und man fühlte sich bei der Arbeit frei.
18:00
Ohne Anbiederung gelangen Edward Quinn fotografisch produktive Augenblicksbeziehungen, die uns als Betrachter das Gefühl geben, hinter der Star- und Hollywood-Fassade auch die Privatperson zu ahnen. Vielleicht ist aber auch genau das authentisch, was inszeniert scheint und brillant gespielt, was natürlich wirkt. Das passt zu „Ted“, weil auch er auf dem schmalen Grat zwischen List und Liebenswürdigkeit seine besten Resultate erzielte.
18:56
Statement Gret Quinn: In the 50s you had the feeling that everybody was beautiful and happy, of course. It was a paradise. There weren’t many people. The wheather seemed always to be very lovely. Everything seemed to work. It was a very good time. And Ted was very lucky to come at that time to the Riviera. It was just the right moment after the problems of the war and at a time when everybody thought life is beautiful, life will be wonderful for everybody, which was not really the case. But it was a very good time. Übersetzung: In den Fünfzigern konnte man an der Riviera den Eindruck haben, es gebe nur schöne und glückliche Menschen. Man glaubte sich im Paradies. Die Küste war nicht überlaufen, und in der Regel schien die Sonne. Alles stimmte irgendwie. Goldene Zeiten. Für Ted war es ein Glück, damals an die Riviera zu kommen.
19:30
Der Krieg war vorbei und man lebte im Gefühl, das Leben sei wunderbar für jedermann und würde es auch bleiben – was natürlich nicht stimmte. Trotzdem war es eine fabelhafte Zeit.
20:00
Auf mehr als 100'000 Negativen hat Edward Quinn die Spuren des schönen Scheins an einer Côte d’Azur festgehalten, die es nicht mehr gibt.
20:20
Seine Frau Gret war in der Zusammenarbeit mit ihrem Mann von Anfang an für Verarbeitung, Administration und das Archiv zuständig.
20:37
Statement Gret Quinn: Ah! Der Helikopter. Dieser Regisseur mit seiner Schauspielerin. Das ist in Monte Carlo. Da wurde ein Film gedreht.
21:01
Statement Gret Quinn: Brigitte Bardot. „Et Dieu créa la femme.“ Übersetzung: Brigitte Bardot zur Zeit des Films „Und ewig lockt das Weib.“
21:15
Spencer Tracy. Nice Airport. Übersetzung: Spencer Tracy am Flughafen Nizza.
22:43
Statement Gret Quinn: Auch Sophia Loren war beim grossen Publikum nicht sehr bekannt damals.
22:23
Statement Edward Quinn: You had to persist, you know. You just couldn’t take no for an answer. And then, if you could get the pictures on your own, you had an exclusivity. And when there were a lot of photographers around that was very important fort a magazine because you had some pictures that nobody else has got. Übersetzung: Man musste dranbleiben und ein Nein nie für das letzte Wort nehmen. Denn was zählte, war das besondere, das exklusive Bild, das sich unterschied von den Fotos all der anderen Fotografen.
22:55
Statement Gret Quinn: And people realized that he wasn’t up to make photographs they would dislike. He would never offend anybody. Übersetzung: Die Leute sahen, dass Ted keine unvorteilhaften, geschweige denn verletzenden Bilder von ihnen machte.
23:07
Alain Delon, Jane Fonda during the filming of „Les félins.“ Übersetzung: Alain Delon und Jane Fonda während der Dreharbeiten zu „Les félins.“
23:19
Statement Gret Quinn: Anna Karina und Jean-Luc Godard.
23:45
Kaum hatte sich Edward Quinn an der Riviera niedergelassen, suchte er auch die Bekanntschaft Pablo Picassos. Picasso war ein Medienstar und Aufnahmen von ihm verkauften sich so gut wie Starfotos. Schon bei der ersten Begegnung mit dem Künstler bewährte sich Quinns Strategie, auf die Arbeitsmethoden der Society-Fotografen zu verzichten, die Picasso bei jeder Gelegenheit belagerten.
24:25
Keinem anderen Fotografen hat Picasso in vergleichbarem Mass und über einen Zeitraum von zwanzig Jahren Zugang zu seiner Lebens- und Arbeitswelt gewährt, und auch er wollte – wie die Stars - nie ein Foto vor der Veröffentlichung sehen. Picassos Welt war die letzte, die Edward Quinn noch mit der Côte d’Azur verband, bevor er sich mit seiner Frau Gret in der Schweiz niederliess, wo er 1997 starb.
25:03
Statement Gret Quinn: This is practically the first photo Ted took of Picasso. It must have been 1952. It was at a ceramic exhibition in Vallauris. Ted knew that Picasso would be there, because he read it in Nice Matin. So he went there. He didn’t know Picasso. He knew about him, but he had never seen him. At the end of the exhibition everybody, journalists, photographers stayed inside. Ted thought, I can’t take photographs with everybody around. So he waited until the end of the exhibition. He knew that Picasso would come out, and fortunately enough he came out with his children. Ted of course straightaway asked whether he could take a few pictures. Picasso agreed, and then he showed Picasso the photographs, and their friendship started really at that moment. It was a real friendship. Übersetzung: Eines der allerersten Fotos, die Ted von Picasso machte - vermutlich 1952 bei einer Keramikausstellung in Vallauris. Ted wusste aus der Zeitung Nice Matin, dass Picasso dort sein würde. Er ging hin, ohne Picasso vorher je getroffen zu haben. An der Ausstellung waren auch Journalisten und Fotografen am Werk. Ted wollte aber keine Fotos mit all den Leuten im Raum machen. Er wartete, bis Picasso die Ausstellung verliess – zum Glück in Begleitung seiner Kinder. Ted fragte geradeheraus, ob er ein paar Bilder machen dürfe. Picasso war einverstanden. Ted zeigte ihm später die Aufnahmen, und damit begann auch ihre Freundschaft, die wirklich echt war.
26:22
Statement Edward Quinn: He was not a preterntious fellow, and he liked everything very simple. Fo me it was good because I didn’t want to get into complicated art conversations, and he didn’t want to get into complicated art conversations. He didn’t like talking about his art. So it was a question that I had a very quiet approach, and he let me move around. When I would come to the house for example after a month or two away, I asked: Est-ce que je peux aller dans l’atelier? And he would say: Do what you want. So I could wander around and take what I want, and then gradually I would come back and see what he was doing, and then quietly begin to photograph him. Übersetzung: Picasso war völlig unkompliziert; er hatte es gern ausgesprochen einfach. Für mich war das gut, weil ich keine anspruchsvollen Gespräche über Kunst mit ihm führen wollte, genauso wenig wie er selber. Ich bewegte mich in meiner gewohnt leisen und unauffälligen Art, und er liess mich machen. Wenn ich einen oder zwei Monate später wieder bei ihm vorbeischaute und fragte, ob ich mich im Atelier umschauen könne, sagte er: Mach was du willst. Ich konnte darum ungestört arbeiten. Dann kam ich zurück, schaute ihm eine Weile zu und begann in aller Ruhe, ihn bei der Arbeit zu fotografieren.
27:28
Statement Gret Quinn: Picasso at his home La Californie in Cannes. Übersetzung: Picasso in seiner Villa La Californie in Cannes.
27:38
Picasso during the filming of the Clouzot film. Übersetzung: Picasso bei den Aufnahmen zu Clouzots Film „Le mystère Picasso.“
27:55
That’s a photograph of Picasso at the Madoura pottery in Vallauris. It certainly was an extremely important moment, because Ted was allowed to photograph Picasso when he worked. And that was very rare, and it had been a long time until Picasso agreed that Ted would come to take him at work. And afterwards it was very important. He told Mme Ramier, the owner of the Madoura pottery: This man does not disturb me, which meant that Ted was allowed to go again and photograph Picasso. Übersetzung: Ein Picasso-Foto aufgenommen in der Madoura-Töpferei in Vallauris. Das war ein ausserordentlich wichtiger Moment, weil Ted damals zum ersten Mal Picasso bei der Arbeit fotografieren durfte. Es hatte lange gedauert, bis Picasso dazu sein Einverständnis gab. Und was dann geschah, war für die Zukunft entscheidend, denn Picasso hatte zu Madame Ramier, der Besitzerin der Töpferei, gesagt: „Dieser Mann stört mich nicht.“ Seither konnte Ted Picasso immer und immer wieder fotografieren.
28:46
Statement Edward Quinn: He suggested that I should make a book on him. He said: You’ve taken so many photographs of me – why don’t you make a book. I didn’t know what making a book was like, but I said: Well I’ll try. I put together a set of photographs and it went well and showed it to the publishers. Übersetzung: Es war Picasso, der vorschlug: Warum machst du kein Buch über mich. Du hast von mir doch so viele Bilder gemacht. Ich hatte keine Erfahrung im Büchermachen, sagte ihm aber, ich würde es versuchen. Ich stellte eine Bildauswahl zusammen und zeigte sie dem Verleger.
29:03
1965 erschien Edward Quinns erstes von mehreren Picasso-Büchern.
29:24
Statement Gret Quinn: That’s a Christmas present Picasso got from Jacqueline. He adored Esmeralda. Übersetzung: Picasso bekam die Ziege von seiner Lebensgefährtin Jacqueline zu Weihnachten geschenkt. Er liebte Esmeralda über alles.